Eine moderne digitale Unterwasserkamera bietet viele Möglichkeiten zur Einstellung. Oft sind spezielle Aufnahmeprogramme für den Unterwassereinsatz vorhanden. Doch selbst in diesen Fällen empfiehlt es sich, genau zu überprüfen, ob diese doch nicht etwa noch optimiert werden können.
Eine Unterwasserkamera benötigt – wie eine Kamera beim Einsatz auf Land – möglichst viel Licht, um ein gutes Foto zu machen. Wer schon einmal nachts ohne Blitz fotografiert hat, kann dies sicher nachvollziehen. Doch unter Wasser gibt es nun einmal einfach weniger Licht als über Wasser. Dazu muss man gar nicht erst in tiefe Tiefen tauchen. Wasser enthält viele Schwebstoffe (zum Beispiel Sand und Algen), die das Licht trüben. Zusätzlich ändern sich die Lichtverhältnisse durch die Wellen auf der Wasseroberfläche ununterbrochen. Aus diesen Gründen sollte eine Unterwasserkamera so eingestellt werden, dass sie mit möglichst wenig Licht auskommt.
ISO Einstellung
ISO bezeichnet die Lichtempfindlichkeit einer Kamera. Standardmäßig ist bei den meisten Kameras ein Wert von 100 eingestellt. Wenn dieser Wert auf 200 erhöht wird, benötigt die Kamera 50% weniger Belichtungszeit um ein Foto zu machen. Stellt man den Wert auf 400 ein, reduziert sich die Belichtungszeit um 75%. Doch Achtung – je höher die ISO Einstellung, desto mehr Bildrauschen. Wir empfehlen, die verschiedenen ISO Werte auszuprobieren und sich dann zu entscheiden, was noch eine akzeptable Qualität liefert. Bei den auf dieser Webseite vorgestellten Unterwasserkameras gibt es zwischen 100 und 200 eigentlich keinerlei bemerkbaren Unterschiede, und die höherpreisigen Modelle liefern auch bei ISO 400 noch hervorragende Bilder.
Belichtungszeit
Bei den meisten Unterwasserkameras kann man auch eine Belichtungszeit vorstellen. Die Automatik der Kamera passt dann selbsttätig die Blendengröße so an, dass die eingestellte Belichtungszeit eingehalten werden kann. Da man beim Schwimmen oder Tauchen die Kamera niemals perfekt still halten kann, sollte man versuchen, Belichtungszeiten von 1/125 Sekunde und weniger zu erreichen. Bei Unterwasserkameras mit Bildstabilisator (zum Beispiel Canon PowerShot D10) kann man auch mit höheren Belichtungszeiten wie 1/30 Sekunde noch scharfe Unterwasserfotos erzielen.
Fazit
Mit den hier vorgeschlagenen Einstellungen benötigt jede digitale Unterwasserkamera deutlich weniger Licht als mit den Standardeinstellungen. Dadurch reduziert sich die Wahrscheinlichkeit verwackelter und verschwommener Bilder erheblich. Diese Kameraeinstellungen alleine garantieren jedoch noch nicht gute Unterwasserfotos – es bedarf auch etwas Glück, um interessante Motive vor die Unterwasserkamera zu bekommen!
Huttac meint
Im Januar habe ich eine Canon D10 erworben. Ende Mai war ich zum Schnorcheln auf den Malediven, wo ich ausgiebig die Kamera einsetzte. Trotz Blitz waren alle Aufnahmen wässrich-blau und deshalb sehr enttäuschend. Erst daheim mit dem Bildprogramm von Picasa habe ich durch eine kräftige Farbsättigung sehr schöne Bilder erzeugen können. An der Kamera war die Unterwasser-Stellung eingeschaltet, die einer gelegentlichen Überwasseraufnahme überbelichtete Bilder ergab. Nach Korrektur am Gerät erhielt ich bei diesen Fotos prima Ergebnisse.
Ist das normal oder welchen Fehler habe ich gemacht?
Für eine Erklärung wäre ich dankbar.
Unterwasserfan meint
Generell macht die D10 eigentlich sehr gute Fotos. Wie alle Kameras hat sie aber Schwierigkeiten, wenn es kein breites Spektrum an Farben gibt. Beispielsweise ist es sehr schwierig, eine Braut ohne Strauß und ohne Mann im dunklen Anzug vor einer weißen Wand gut zur Geltung zu bringen. Es könnte helfen, die Fotos so zu machen, dass man stets verschiedene Farben im Bild hat. Leicht gesagt, doch unter Wasser oft nur schwer zu erreichen…
Das Unterwasseraufnahmeprogramm der D10 versucht dieses Problem zu umgehen, indem ein bestimmter Parameter für den sogenannten Weißabgleich verwendet wird. Damit sollen eigentlich Blautöne reduziert werden. Das funktioniert aber nur dann, wenn es auch andere Farben gibt. Ansonsten wirkt alles bläulich. Die beste Lösung in dieser Situation ist die Bilder im Standard Modus zu machen und dann am heimischen Computer nachzubearbeiten – falls überhaupt noch notwendig.
Allgemein kann man als Tipp nur aussprechen, möglichst viele Fotos in unterschiedlichen Einstellungen zu machen. Memory Cards sind heute ja so billig und so groß, dass man besser ein paar Bilder zu viel macht.
Herr Ärmel meint
Wenn möglich die Fotos in RAW aufnehmen und zuhause den WB (Weissabgleich) nachbearbeiten.
Es ist z.B. möglich, dass der „Blaustich“ durch einen bestimmten Sonnenstand erzeugt worden, bei dem das einfallende Licht im Wasser entsprechend gebrochen wurde. Wären die Fotos gegen Abend und gegen die untergehende Sonne unter Wasser aufgenommen, wäre mit Sicherheit eine Übersättigung in den Rottönen das Ergebnis gewesen.